HÄUFIGKEIT VON BLITZEINSCHLÄGEN

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NASA Satelliten mit Sensoren zur Detektion von Gewittern und Blitzen umkreisen die Erde und sammeln Daten, die dann zur Erde übermittelt und geografisch aufbereitet werden, um die Blitzaktivität in Abhängigkeit der Zeit darzustellen. Die obige Weltkarte zeigt die durchschnittlich pro Jahr gezählten Blitzschläge pro Quadratkilometer auf Basis der zwischen 1995 und 2002 vom NASA "Lightning Imaging Sensor" (LIS) an Bord des "Tropical Rainfall Measuring Mission" (TRMM) Satelliten gelieferten Daten. Orte, an denen im Durchschnitt weniger als ein Blitzschlag pro Quadratkilometer und Jahr erfolgte sind grau oder hell violett gefärbt, und Orte mit der höchsten Zahl an Blitzschlägen sind dunkelrot bis schwarz gefärbt.
Global ereignen sich etwa 40 bis 50 Blitze pro Sekunde und annähernd 1,4 Milliarden Blitzschläge pro Jahr. Diese elektrischen Enladungen sind energiereich und tödlich. Jedes Jahr sterben durch Blitzeschlag nicht nur Menschen und Tiere, sondern es entstehen auch Schäden in Milliardenhöhe an Gebäuden, Kommunikationssystemen, Energieverteilungsnetzen und elektrischen Betriebsmitteln, sowie durch Flugumleitungen und Verspätungen. Daher sind Karten, die die Blitzhäufigkeit auf der Erde - die sehr ungleichmäßig ist - darstellen, aus wirtschaftlichen, umwelt- und sicherheitsbezogenen Gesichtspunkten so wichtig. Die idealen Bedingungen zur Entstehung von Gewittern und Blitzen herrschen dort, wo warme, feuchte Luft aufsteigt und sich mit darüberliegender kalter Luft mischt: die erwärmte Erdoberfläche heizt die bodennahe Luftschicht auf und diese Luft steigt auf und trifft auf höherliegende kalte Luftschichten. Diese Interaktion von Luftmassen unterschiedlicher Temperatur löst Gewitterbildung und Blitze aus. Solche Bedingungen herrschen in vielen Regionen dieser Erde fast täglich, während sie in anderen Regionen sehr selten auftreten. 
Darüber hinaus finden im Vergleich viel mehr Blitzschläge über Land als über dem Meer statt, weil die Sonne Landflächen schneller aufheizt als Wasserflächen, und es gibt mehr Blitzschläge nahe dem Äquator im Vergleich zu den Polen, weil die gefrorenen Poloberflächen durch die Sonne kaum ausreichend aufgeheizt werden um Konvektion zu erzeugen und weil die Polarluft sehr trocken ist.

Blitzeinschlagsdichte NG
Die Blitzeinschlagsdichte NG beschreibt die Anzahl der Blitzeinschläge je km² und Jahr. Die Daten werden von Blitzortungssystemen (LLS) durch Aufzeichnung aller detektierten Blitzschläge im jeweiligen Erfassungsgebiet geliefert. Die vom LLS erfassten Blitzdaten müssen dazu gesammelt und ausgewertet werden, um schließlich die Häufigkeit der gefährlichen Ereignisse durch Blitzeinschläge NX nach EN 62305-2 zu berechnen. Um den jeweiligen Wert von NG zu ermitteln reichen die geografischen Koordinaten (Längengrad und Breitengrad) aus. Die Werte für NG können zum Beispiel der ALDIS Datenbank in Österreich oder der SIRF Datenbank in Italien entnommen werden. Wo keine derartigen Datenbanken verfügbar sind empfielt die Norm IEC 62858 :2019 den Werte für NG durch Multiplikation von Nt (Gesamtdichte der optisch detektierten  Blitze je km² und Jahr von der NASA Homepage) mit  dem Faktor 0.25 zu errechnen.